
Kärbholz – Überdosis Leben | Review

Achtung lebensbejahende Beatmusik ist mal wieder losgelassen worden. Diese zwar schon ältere aber Gott sei Dank immer noch aktuelle Warnung darf ich schon mal allen Miesmachern und Spielverderbern entgegen rufen.
Kärbholz kommen mit einer „Überdosis Leben“ daher.
Wie soll man diese Dampfwalze beschreiben?
Es ist wirklich eine Überdosis geworden. Die Kärbhölzer haben tief Luft geholt und schütteln mal eben das beste Album Ihrer Bandgeschichte aus dem Ärmel.
Wieder mal :-)
Die Band entwickelt sich immer weiter, wird von mal zu mal besser. Und das, obwohl sie schon lange auf absolutem Top Niveau unterwegs sind. Langsam machen mir die Jungs Angst.
Auf „Überdosis Leben“ besingen sie ganz locker aus der Hüfte eben genau das, das Leben. Schauen dabei den Leuten aufs Maul und verarbeiten all das, was gerade so ringsum passiert.
Sie halten der Gesellschaft nicht nur eine Spiegel vor, sondern geben im Grunde auch gleich eine Anleitung an die Hand, wie die Welt ein besserer Ort werden kann.
Das Ganze natürlich nicht oberflächlich mit dem Hammer oder erhobenen Zeigefingern, sondern ganz Profan.
Schon im ersten Song geht’s los. Geschickt wurden hier ein paar alte Titel zu einem wunderbaren Song zusammen geschrieben, der davon handelt, dass man einfach alles erreichen kann, wenn man selber will und nicht auf die ewigen Besserwisser und Nörgler hört.
„Die Prognosen standen nicht gut, aber ich bin meinen Weg gegangen, habe immer 100% gegeben. Ich war Rastlos und habe nicht immer gewonnen….“
„Nur wir Beide“ ist eine Hommage an wirklich gute Freunde und gleichzeitig eine Aufforderung an alle mal wieder die Smartphones an die Seite zu legen und einfach mal wieder völlig analog miteinander Zeit zu verbringen. Etwas was viel zu selten noch passiert.
Im Grunde thematisch schließt sich hier der Sing „Evolution umsonst“ an. Nicht was die Freundschaft anbelangt, sondern diese ewige Überflutung durch die Neuen Medien.
Er behandelt die Abgestumpftheit mit der mittlerweile auf alle Nachrichten zu alklen möglichen Katapstrophen reagiert wird.
„Früher mit Plastiksoldaten gespielt, heute mit dem Handy einen Livestream zum Genozid“.
Ein heftiges Lied was hoffentlich auch mal einige hören die immer rum jammern, wie schlecht es ihnen hier in unserem Paradies doch geht. Macht mal die Augen wieder auf verdammt!
Als Kontrast kommt dann „Kind aus Hinterwald“ daher. Mit schmissigem Countrysound und macht so richtig Bock aufs Landleben. Werd sie bei Gelegenheit mal fragen, ob das eine Art Gegenstück zu „Männer aus Stahl…“ darstellt…
Was will ich noch herausheben? „Perfekt unperfekt“ vielleicht? Schönes Lied darüber das Ecken und Kanten zum Mensch dazu gehören und man diese auch gerne akzeptieren darf. Denn diese machen einen Menschen erst zu dem, was er ist. Genial im Duett gesunden mit Franzi Kusche.
Wie schon Eingangs erwähnt, „Überdosis Leben“ ist ein Hammeralbum, welches die rundum sympathischen und ehrlichen Hinterwäldler das raus gehauen haben. Und wer das Paket Live erleben will, hier die Daten.
Damit noch ein Ansporn fürs nächste Album bleibt, 99,9 Punkte.
- Erscheinungstermin: 27.01.2017
- Label: Metalville (rough trade)
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Review
99%
Zusammenfassung Kärbholz kommen mit einer „Überdosis Leben“ daher. Wie soll man diese Dampfwalze beschreiben? ...
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